Hier lese ich es gerade: From Servant To Savior
Die Radisson Hotelkette und die Hawai’i Hotel Association haben Racasa, 52als Mitarbeiter des Jahres ausgezeichnet. Der Artikel in der Zeitung Hawaii News Now ist nicht ganz frisch – und eigentlich, was ist an dieser Auszeichnung so wichtig?
Die Überschrift macht neugierig. Also lese ich weiter.
Racasa sei ein Mann der wenigen Worte, wenn er über sein Geschenk an Walter Nishioka spricht. Der gebürtige Philippiner sagte, er wolle dem Land, das ihm so viel gegeben habe, „etwas zurückgeben“.
Die Mitarbeiter zeigen sich von Racasas Großzügigkeit nicht überrascht. Der Generaldirektor des Hotels Prince Waikiki – Honolulu erklärt, Racasa habe ein phänomenales Talent dafür, sich die Namen der Kunden, ihre Herkunft und ihre üblichen Bestellungen zu merken.
Das wußte offenbar auch Walter Nishioka aus eigener Erfahrung, und dass der Service in dem Hotel auf Hawaii gut war; er brunchte jeden Mittwoch dort. Wie gut er wirklich war, stellte er fest, als ihm etwas angeboten wurde, das definitiv nicht auf der Speisekarte stand – die Niere des Kellners!
Was war geschehen?
Nishioka war ein ortsansässiger Geschäftsmann um die siebzig und er war schwer nierenkrank. Die Ärzte hatten ihm gesagt, dass er dringend eine Spenderniere brauche. Er hatte schon fast aufgegeben, ein passendes Organ zu finden, als der Kellner, Jose Rocasa, ihm eine seiner Nieren anbot.
Nishioka sagte, „Ich hatte nicht mehr viel Zeit und die Ärzte sagten, es sei unwahrscheinlich, dass ich rechtzeitig einen geeigneten Spender finden würden. Aber mit diesem guten Mann hier und mit viel Hilfe von oben, lebe ich und es geht mir gut.“
In den zweiundzwanzig Jahren, die Walter Nishioka das Hotel besuchte, wurde er immer von Jose Rosaca bedient. Rocasa erinnerte sich, dass er immer freundlich und liebenswürdig gewesen war – und großzügig Trinkgeld gab. „Ich wollte ihm einfach helfen“, sagte er. „Jahrelang hatten wir diese Art Freundschaft, in der er zum Lunch kam und ich mich um ihn kümmerte und dafür sorgte, dass er sich wohl fühlte. Und er behandelte mich im Gegenzug immer freundlich. Da sage ich natürlich, „Machen Sie sich keine Sorgen – Sie können eine von meinen Nieren haben.“
Nach den Operationen sagt die Hotelleitung: „Wir unterstützen Jose, indem wir ihm so viel Zeit geben, wie er braucht. Jetzt ist er etwa einen Monat lang beurlaubt, und wenn er mehr Zeit braucht, geben wir ihm alle Zeit, die er dafür braucht.
Jetzt werden diese beiden Männer mehr Zeit haben, sich gegenseitig kennen zu lernen.
Walter Nishioka ergänzt: „Er ist wie mein Bruder. Nun, jetzt bin ich Japaner, jetzt bin ich halb Filipino.“
Rosaca bleibt gelassen „Ich glaube, jeder kann es schaffen, das richtige Timing im richtigen Moment“