Udo Waschelitz, Diplom-Religionspädagoge
Udo Waschelitz, Diplom-Religionspädagoge und langjähriger Redakteur bei der evangelischen Wochenzeitung Unsere Kirche

In diesen Corona-Zeiten ist es wunderbar, wenigstens per Telefon mit den Angehörigen in Verbindung zu bleiben. Zum Beispiel erfahren wir jeden Tag per „Oma-und-Opa-App“, wie es unseren Enkeln geht, sogar mit Bild und Ton. Längst ist ja aus dem Telefon ein Multifunktionsgerät geworden. Das ist für junge Leute eine Selbstverständlichkeit. Zu meiner Jugendzeit, also vor gut 60 Jahren, war das noch völlig anders. Ein Telefon gab es nur in wenigen Haushalten, ansonsten war man auf Telefonzellen oder in Notfällen auf das Entgegenkommen des nächsten Kaufmanns angewiesen. Jederzeit Kontakt zu haben – davon konnte man nur träumen. In jener Zeit galt es als etwas ganz Besonderes, dass Gott jederzeit zu sprechen sei. Sogar eine Telefonnummer Gottes machte die Runde: 50 15. Das ist ein Hinweis auf Psalm 50 Vers 15. Da sagt Gott: Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen. Mit anderen Worten: Gott ist jederzeit zu sprechen, und das ohne Telefon, einfach so. Man nennt das Beten. Gerade in diesen Corona-Zeiten ist es gut, sich an Gott wenden zu können. Wenn einen die Sorge um die Gesundheit quält, wenn einem die Kontaktbeschränkungen auf den Wecker gehen, wenn Zukunftsängste den Schlaf rauben. Gott ist jederzeit zu sprechen, auch und gerade in Krisenzeiten wie der jetzigen Pandemie. Dafür brauchen wir keine E-Mail-Adresse und keine App, es genügt eine Telefonnummer: 50 15. Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, sagt Gott in Psalm 50 Vers 15.

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